- Werbung - ich habe das Material teils kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen -
Eigentlich wollte ich euch heute zeigen, wie man Eierwärmer näht und ein Körbchen, in dem man Eier aufbewahrt. Wie euch die Überschrift schon zeigt, hat sich der Plan geändert.
Wir hatten Nähabend, der wenn es geht einmal in der Woche stattfindet und ich hatte meine zwei Nähmädels da. Es wurde viel geplaudert, viel geflucht und irgendwann während des Nähens sagten die beiden: das könnte doch auch eine Tasche für Geschenke sein. Ich war begeistert und das Ergebnis macht direkt viel mehr Sinn. Ich gebe hiermit offen zu: ich glaube, Eierwärmer nähen ist irgendwie doch nix für mich ^^ alle Ideen fand ich entweder viel zu aufwändig, oder einfach nicht einfallsreich genug.
Lange Rede, kurzer Sinn: heute möchte ich euch ein süßes Beutelchen vorstellen, dass ihr für Geschenke nutzen könnt, oder aber auch als kleine Handtasche, als Utensilo für euren Schminkkram... ooooder auch als Körbchen für Eier ;)
Vom Basteln des Einhornmobiles aus dem letzten Beitrag hatte ich noch Filz über, den mir
Folia Bringmann zur Verfügung gestellt hat - in dem Set mit den Rottönen war ein schönes Weinrot und mir fiel auch direkt ein anderer Stoff ein, den ich dazu kombinieren kann: der Blumenstoff vom Schwedenmöbelhaus, den mir meine Schwiegermama gegeben hat. Ich habe zusätzlich das Stickgarn von Folia in weiß verwendet, um eine Kordel zu drehen - hier konnten sogar in der Kindheit nicht erworbene Skills in der Nährunde aufgeholt werden ;)
Material
für einen Beutel mit ca 15cm Durchmesser:
2 Din A4 Bögen Filz
ca 50cm x 15cm Baumwollstoff
2 Dolden Stickgarn, oder eine Kordel
Hilfsmittel: Schneidroller, Quiltlineal, Sicherheitsnadel
Vorbereitungen für das Filzteil
Zuerst habe ich drüber nachgedacht, welche Größe mein Beutel bekommen soll. Durch die Größe A4 der Filzplatten, ist eine gewisse Größe vorgegeben: mehr als 21cm Breite sind nicht möglich ;)
15cm schienen mir ganz gut. Die zweite Frage: wie hoch werden die Seitenteile? Bei unterschiedlichen Größen muss man einfach nach Gefühl gucken, ich habe mich für 5,5cm entschieden, so dass am Ende in etwa noch 4cm sichtbar sind - der Rest ist Nahtzugabe.
Bei 15cm reicht die Länge der Filzplatte nicht für eine Umrundung des Bodenteils und ihr müsst zwei Teile zuschneiden. Durchmesser durch Pi = Länge des gesamten Umfangs und der halbe Umfang ergibt die Länge eines Streifens. Obendrauf kommt dann wieder Nahtzugabe.
Zuerst habe ich die Filzteile vorbereitet und aneinander genäht.
Der Obere Teil des Beutels hat den gleichen Umfang, wie der vom Boden. Meiner ist zugegeben etwas länger geraten, so dass die Kordeln nebeneinander herauskommen, was ich aber nicht schlimm finde. Bei dem Baumwollstoff müsst ihr etwas mehr Zugabe geben, damit ihr die Seiten versäubern könnt und keine Fäden herauskommen.
Vorbereitungen für das Baumwollteil
Zuerst solltet ihr alle Kanten zwei Mal umlegen und einmal mit einem geraden Stich drüber nähen. Damit stellt ihr sicher, dass keine Fäden herauskommen, wenn ihr euren Beutel benutzt.
Danach kann auch schon der Tunnel vorbereitet werden: legt die vorbereitete obere Naht (evtl auf das Muster achten, damit ihr es nicht versehentlich auf dem Kopf stehen habt) so breit um, dass die Kordel ohne Probleme hinein passt und näht mit einem geraden Stich drüber.
Dann habe ich die Seitennähte geschlossen. ich habe meinen Streifen nochmal an das Unterteil aus Filz gehalten und die Breite festgesteckt. Bei diesem Schritt ist wichtig: der Teil, den ihr für den Tunnel umgeklappt habt, muss offen bleiben - logisch, sonst kann ja die Kordel nicht mehr durch ;)
Beide Teile zusammenfügen
Blogger machen nie Fehler, alles ist schön, klappt super... niiiiicht ;)
Mir ist es beim Nähen natürlich passiert, dass ich beim ersten Mal beide Teile zusammengenäht habe und zack: es war falsch rum. Also alles nochmal auftrennen und weiter gehts.
Damit ihr euch das ersparen könnt, habe ich nochmal ein Foto vom richtigen Zusammenstecken gemacht ^^
Das Baumwollteil ist auf links gezogen, das Teil aus Filz auf rechts. Es berühren sich also die rechten Seiten beider Teile und beim Wenden ist alles hübsch.
Die Kordel
Eine Kordel selber zu drehen ist kinderleicht und ich habe es schon im Kindergarten gelernt. Die einzelnen Fäden müssen auf eine Länge gelegt werden, die mindestens zwei Mal so lang ist wie der Umfang und dann wird noch etwas Länge hinzugefügt, damit am Ende auch etwas Kordel zum Schnüren herausguckt.
Wenn man genug Fäden übereinander gelegt hat, kann man gut zu zweit arbeiten: jeder nimmt ein Ende und man dreht in unterschiedliche Richtungen. Wenn eine gewisse Spannung im "Seil" entsteht, hat man genug gedreht. jetzt kann man vorsichtig die Mitte zusammen nehmen und die Kordel sich von alleine zusammen drehen lassen. Tadaaaa, Knoten rein und ihr habt eine Kordel gezaubert.
Fertig
Tatsächlich war das ganze Gerechne am Anfang und das Überlegen mit der Größe das Schwerste am Projekt. Ich habe beim Nähen meinen kleinen Beutel lieb gewonnen und finde ihn echt hübsch. Mal sehen, ob er bei mir bleibt, oder mal irgendwann jemand anderen glücklich macht.
Ich kann mir gut vorstellen, den Beutel nochmal etwas abzuwandeln und vielleicht auch mit anderen Materialien, wie z.B. Kunstleder, als Handtasche zu nähen, die man über der Schulter tragen kann. Das sieht sicher gut aus und ist auch echt praktisch.
Eine kleine Einhornspardose oder ein Osterhase, ein Portemoinnaie und ein Notizbuch passen super in die 15cm. Ich finde, der Beutel kann sich gut sehen lassen.
Liebe Grüße und bis bald,
Annika